Aus dem hinteren Eisbachtal auf die Südspitze – W. von Frerichs und R. von Below

Im September 1900 war Wilhelm von Frerichs am Watzmann besonders aktiv. In wechselnder Seilschaft gelangen ihm eine Reihe von Erstbegehungen.

22. September 1900 – Watzmann-Südspitze, 2712 in (neue Route ü. d. Südostwand , 1. Erst. aus d. hinteren Eisbachthal) – R. von Below, Dr. Wilhelm von Frerichs.

„Vom unteren Ende der Eiskapelle in der blockerfüllten Schlucht des Eisbachthals aufwärts. Von dem Südgrat der Südspitze löst sieh in ca. 2500 m eine südöstlich verlaufende Rippe. Sie endet mit einem auffallenden, tief ins Eisbachthal vorspringenden Felszacken, dem sog Kirchl. Um dies herum und über einen kurzen Dolomitabsatz auf das untere einer Reihe breiter, die unteren Partien der Südflanke der Rippe durchziehenden Grasbänder. Das Grasband schräg rechts (nordöstlich) verfolgend zur Kante der Rippe und nach links (südlich) auf ein höheres Grasband (An. 1350 m, 2 ½ Std. v. d. Eiskapelle). Von diesem durch eine brüchige DoIomitrinne wieder auf die Kante der Rippe und einen Abbruch mittels schwieriger Traversen von rechte (nördlich) her erkletternd auf ein sich um die Rippe ziehendes Band. Dies nach linke (südlich) bis zu seinem Abbruch verfolgend und weiter, über brüchigen Fels traversierend, zu schwärzlichen Plattenwänden. Ueber diese hinauf (Kletterschuhe, einmal Steigbaum). Diese Plattenwände bilden den unteren Absturz einer Rinne, welche weiter verfolgt und dann über sehr glatte, steile Platten nach rechts verlassen wird, um die Kante der Rippe wieder zu erreichen. Diese wird etwas oberhalb einer Scharte betreten, welche ein auffallender, aus der Rippe vorspringender Felskopf bildet. (Diese Scharte wurde am 7. IX. 1900 durch G. Leuchs und W. von Frerichs von Norden her erklettert) Weiter über die sich verflachende Rippe (nördlich der am 7. IX. eingeschlagenen Route). Nahe dem Südgrat nötigt die Felsbildung, wieder nach links (südlich) abzubiegen und durch einen sehr schwierigen Kamin den Grat wieder zu erreichen. Der erste rötliche Turm des Südgrats wird durch einen überhängenden Kamin erklettert, der zweite über eine exponierte Platte an der Ostecke. Die nächsten beiden Absätze sind gut passierbar und. bald darauf wird die Südspitze erreicht. 12 Std. incl. Rasten. Die Schwierigkeiten sind ungefähr dieselben wie die der gewöhnlichen Route, jedoch intensiver, so an dem Kamin unter dem Grat und an den Türmen des Südgrates. Die unteren Partien sind hochgradig steingefährlich.“

Rose Friedmann – Eine Frau gewinnt die Ostwand

ÖAZ, 1896, S. 218

Tourenberichte

Salzburger und Berchtesgadener Alpen

Watzmann von der Eiskapelle (Südostwand).

Frau Rose Friedmann aus Wien (als erste Dame), Herr Ingenieur Wilhelm Teufel aus München und meine Wenigkeit haben diese Tour am 3., 4. und 5. August ausgeführt. Mit Rücksicht auf die ungewöhnliche Länge der Tour ging unsere Absicht dahin, durch ein Bivouac im ersten Drittel der Wand, d. h. auf der breiten Terrasse unterhalb der schwierigsten Stelle, die Leistung auf zwei Tage zu vertheilen. Ein Träger, den wir ans Berchtesgaden mitnahmen, sollte Pelzdecken und sonstige Bivouacausrüstung zur Terrasse schaffen und von dort wieder zurückbringen. Gleich im Anfange unseres Aufstieges von der Eiskapelle, am Abende des 3. August, erwies sich jedoch zu unserem nicht geringen Missvergnügen der Träger als unfähig, die in den unteren Partien der Wand noch unschwierigen Felsen ohne Seilhilfe zu erklettern, und es war sofort klar, dass der Mann am nächsten Morgen bis auf den Schnee hinab begleitet werden musste. Dieser Umstand bewog uns, viel tiefer als geplant, nämlich schon ½ St. oberhalb der Eiskapelle unser Freilager zu beziehen. Während der Nacht vom 3. auf den 4. August trat wiederholt Regen ein. Am frühen Morgen des 4. August jedoch hatten sich die Wolken wieder verzogen, und das Wetter blieb bis gegen Abend gut. Um 4h 30m früh geleitete ich unseren ängstlichen und unsicheren Träger bis zur Eiskapelle hinab; bald nach 5 h brachen wir auf. Nach etwa 3 St. war die grosse Terrasse erklettert. Die reichen Massen von Lawinenschnee, die am Fusse einer vorn Mittelgipfel herabziehenden Rinne lagen, waren durch breite, unüberschreitbare Randklüfte von den Felsen getrennt; nur an einer Stelle füllten eingestürzte Firnschollen die tiefe Kluft und bildeten eine groteske, leidlich sichere Brücke. Es folgte sofort die schwierigste Stelle des ganzen Anstieges, eine circa 20 Meter hohe, plattige Wand, die nur mit Kletterschuhen zu bewältigen ist. Das Gepäck muss an dieser Stelle aufgeseilt werden.

Ein breites Band führt nach links in die grosse Rinne; nunmehr hält sich der Weg an diese selbst, sie ist überall durch Lawinen und rinnendes Wasser glatt gescheuert und ausgewaschen. An ihrem oberen Ende öffnet sich nach: links ein Ausweg auf ein breites, ziemlich steil nach Süden ansteigendes Band, welches fast in seiner ganzen Breite an einem Absturze quer abgeschnitten ist. Der so gebildete vorspringende Erker ist wie geschaffen zum Rastplatze. Das Gestein ist mit Graspolstern überzogen, in nächster Nähe findet sich Wasser; der Blick hinab auf das idyllische Bartholomä und ein kleines Stück Königssee mit den langsam dahinziehenden Kähnen ist reizend schön. Fortwährend rollte das Echo der auf dem See abgegebenen Pistolenschüsse durch die Wände rings um uns.

Die schmale Fortsetzung des abgebrochenen Bandes wurde weiter nach Süden verfolgt bis zu einem zweiten Abbruche, über dem um eine Ecke herum eine schwierige Traversirstelle zu passiren ist. Wiederum wird das Band etwas breiter, wir verfolgten es noch eine Strecke von circa 10 Metern und stiegen dann in gerader Richtung durch theilweise mit Schnee erfüllte Rinnen gegen den Grat zwischen Südspitze und Mittelgipfel auf. Die Schwierigkeiten verringern sieh hier bedeutend, doch sind die Felsen immer noch glatt und Kletterschuhe, wenngleich entbehrlich, doch angenehm. Zwischen den beiden Gipfeln schneidet eine Scharte tief in den Grat ein; dieser steuerten wir zu. So nahe sie schien, vergingen doch Stunden, bis wir sie erreichten. Ein Gewitter, das um 5 h von Südwest über den Watzmann herüberzog, brachte uns für kurze Zeit Regen, ohne uns jedoch zu einer Unterbrechung der Kletterei zu zwingen. Es war 7 h vorbei, als wir endlich etwas nördlich der erwähnten Scharte auf den Grat gelangten. Da wurden wir eines zweiten Gewitters ansichtig, das vom Hochkalter gegen uns heranflog. Eilends folgten wir dem schwach ausgeprägten Felsensteige, der, zweimal absteigend und zweimal wieder die Höhe des Grates erklimmend, von der Scharte zum Mittelgipfel führt. War auch die Zeit schon sehr vorgerückt, so hofften wir doch an diesem Tage das Watzmannhaus noch zu erreichen, sei es auch erst bei Nacht. Heftiger Regen durchnässte uns in kurzer Zeit, und das bekannte, fatale Summen der Pickel wurde hörbar. Ich streckte einmal zufällig den Zeigefinger aus, uns auf den Mittelgipfel zu deuten, und siehe da, auch mein Finger liess das unheimliche Sausen vernehmen. Rasch entschlossen legten wir die Pickel ab und eilten weitet. Blendend hell fuhren die Blitze durch den verfinsterten Abendhimmel; von krachendem Donner begleitet. Mit einem Male verbreitete sich um uns eine blendende Helle: eine elektrische Feuerkugel lief dicht bei uns über die Felsen, kein Donner folgte der gespenstischen Lichterscheinung. Die Gefahr, vom Blitz erschlagen zu werden, trat zu den übrigen Schrecken, mit denen die Natur uns verfolgte. Da blieb nichts Anderes übrig, als mit grösster Beschleunigung eine Felsenhöhle aufzusuchen. Erst um 10h nachts verzog sich das Gewitter. Bei der vollständigen Finsterniss, die nunmehr herrschte, war an ein Weitergehen nicht zu denken. Nach sieben langen Stunden kam endlich der Tag zurück. Am 5. August holte ich im ersten Morgengrauen die abgelegten Pickel, um 5h früh standen wir bei klarem Wetter auf der Mittelspitze des Watzmanns. Eben erglänzten die Eisberge der Hohen Tauern im Morgenroth. Um 6 h 30m früh trafen wir auf dem Watzmannhause ein, von Kederbacher begrüsst, der uns in herzlichen Worten zum Gelingen unseres Aufstieges gratulirte und insbesondere Frau Friedmann freundlich beglückwünschte.

A. v. Krafft

Wilhelm von Frerichs – Ode an die Ostwand

Die Ostwand.

Die Ostwand des Großen Watzmanns ist unstreitig die großartigste seiner Fassaden. Topographisch betrachtet zerfällt sie in zwei scharf gesonderte Teile : Der nördliche entragt dem Watzmanngletscher und fußt auf dem Nordabhange des mächtigen Anbaues, der sich in Gestalt der Watzmannkinder und des Kleinen Watzmanns unterhalb der Mittelspitze aus dem Massiv loslöst. Die relative Höhe dieses Abschnittes, vom Scheitel des Grates Hocheck — Mittelspitze bis zum Geröll und dem schmutzigen Firn des Watzmanngletschers gemessen, schwankt zwischen 500 und 600 m. Auffallende Schichtbänder durchziehen diese durch Glätte und Schroffheit gekennzeichnete Wand. Der südliche Teil der Ostwand zeigt gewaltigere, riesenhafte Dimensionen. Mehr als 1900 m mißt der Absturz vom Kreuz der Mittelspitze bis zum Geröll des Eisbachtales, bis zum gewölbten Gletschertor der Eiskapelle.

Von dem Winkel der anstoßenden Südwand der Watzmannkinder bis zu einer großen, aus dem Südgrat der Schönfeldspitze sich lösenden Rippe reicht die eigentliche Ostwand. Schon eine oberflächliche Betrachtung lehrt, daß der Charakter ihrer Struktur ein mannigfaltiger ist und daß sie sich ungezwungen von oben nach unten in drei Zonen zerlegen läßt, deren jede ein anderes Gepräge zeigt.

Den Unterbau bilden die ungeschichteten Massen des Ramsaudolomites. Sie zeigen wechselnde Neigung, bald ungangbare Abbrüche, bald weniger jähe Böschungen, welche teilweise mit Graswuchs bedeckt sind, letztere namentlich in der Fallinie unter der Südspitze.

Darüber lagert ein in gleichmäßiger Schroffheit das ganze Massiv durchsetzender Mauergürtel, der, aus Dachsteinkalk bestehend, keine von weitem wahrnehmbare Schichtung besitzt; seine Höhe ist eine wechselnde, im Durchschnitt vielleicht 300 m betragend. In der Mitte der Ostwand dagegen vereinigt sich sein Steilabfall mit den darunterliegenden Abbrüchen des Sockels zu einer Wand von gewaltiger Ausdehnung, Diese Zone bildet, auf welcher Route man auch die Besteigung unternimmt, das Haupthindernis der Tour.

Der oberste Abschnitt ist ausgezeichnet durch die stark ausgeprägten parallelen Linien der Schichten des Dachsteinkalkes, die sanft nach Süden ansteigen. Es finden sich zahlreiche Bänder, unter ihnen namentlich im unteren Teil der Zone einige von beträchtlicher Breite und nur wenig unterbrochenem Verlauf. Da die Schichten nach Nordosten einfallen, so hat die Oberfläche eines solchen Bandes meist die Gestalt einer schräg nach außen abfallenden Platte. Neben steilen Wänden, die absatzlos die Schichtung nur an der Färbung erkennen lassen, finden sich auch einige eingerissene Rinnen, unter denen besonders diejenige erwähnenswert ist, welche ungefähr in der Mitte des Grates, nahe der Stelle, wo sich die Mittelspitze aus ihm steiler erhebt, mündet. Diese Rinne wird von den Partien benützt, welche von der Eiskapelle unter Vermeidung der Schönfeldspitze dem Hauptgipfel zustreben.

Zu erwähnen sind noch einige größere Terrassen, die zum Teil karartig in die Wand eindringen: eine solche befindet sich ziemlich senkrecht unter der Mittelspitze und trennt hier die unterste Zone von der mittleren. Ihr bergwärts ansteigender Boden ist meist das ganze Jahr hindurch von Lawinenresten bedeckt, die abschmelzend den Übertritt auf die Felsen der mittleren Wandstufe erschweren.

Ferner befinden sich unter der Südspitze in drei Stockwerken übereinander liegende Einbuchtungen, von denen namentlich die unterste zu den am wenigsten steilen Flächen der Wand gehört, während über dem höchsten Kar der erwähnte mittlere Mauergürtel sich besonders glatt und jäh aufrichtet.

Die Ostwand biegt an der als ihr Ende bezeichneten Rippe nach Süden um und verläuft in die Südostwand, welche, vom Südgrat begrenzt und dem Verlauf des steil ansteigenden Eisbachtales folgend, eine nach Süden stets abnehmende Höhe zeigt. Ihre oberen Teile fallen durch gewaltige Plattenpanzer auf, die tieferen Regionen gehören dem Gebiet des bröckeligen Dolomits an und sind abwechselnd bald sanfteren, bald wilden Charakters. An der Südseite der großen Rippe ist  eine Schlucht eingefügt, welche nach oben in Wände verläuft.

Der erste, der es wagte, über diese unwegsamste Seite des Watzmanns sich den Pfad zu suchen, war der talentvolle Ramsauer Führer Joseph Berger, Hermann von Barths Begleiter auf den Grundübelhörnern. Er wählte zur Erkletterung den niedrigeren nördlichen Teil der Ostwand. Gemeinschaftlich mit Kederbacher führte er im Jahre 1868 A. Kaindl und J. Pöschl vom Gletscher auf die Mittelspitze.

Diese Tour ist fast in Vergessenheit geraten. Erst 32 Jahre später wurde sie durch Georg Leuchs, Otto Schlagintweit und den Verfasser wiederholt.

Wer im Watzmannhause übernachtet, um die Mittelspitze vom Gletscher aus zu erklimmen, sieht sich in die unangenehme Lage versetzt, am anderen Morgen einen nicht unbeträchtlichen Teil der bereits erlangten Höhe wieder aufzugeben. Bis zur Falzalm muß er zurück und von dieser auf dürftigem Steige hinuntersteigen zum block- und latschenbedeckten Boden der Watzmannscharte, fast 400 m unterhalb der Unterkunftshütte. Dies ist die große Schattenseite des schönen Weges, die sich jedoch vermeiden läßt, wenn man auf die Annehmlichkeiten eines Nachtlagers in dem Watzmannhause verzichtet und entweder vom Tal aus aufbricht oder in der gut eingerichteten Hütte der Mitterkaseralm die Nacht verbringt. In diesem Falle kann man ohne nennenswerten Höhenverlust den die Mitterkaseralm mit der Kührointalm verbindenden Weg bis zum Beginn des Kars zwischen dem Großen und dem Kleinen Watzmann benutzen. Dann freilich gilt es noch einen kleinen Kampf mit Krummholz und Felstrümmern, ehe man das Eis des Watzmanngletschers betreten kann. Über Firnhalden und herausgeaperte Platten strebt man dem Grate zu, welcher das Massiv der Mittelspitze mit den Watzmannkindern verbindet. Diesem folgt man ein kurzes Stück aufwärts, um ihn zu verlassen, bevor er sich mit ungangbaren Steilstufen der Ostwand anschließt. Ein Schichtband erlaubt den Übertritt auf die Südseite des Grates und leitet weiter zu den Felsmauern des Massivs. Einige Schritte auf dem plattig abfallenden, mit rutschenden Blöcken bedeckten Bande, und man steht mit einem Schlage mitten in der wilden Einöde der großen Wand. Aus gewaltiger Tiefe klingt das verschwommene Rauschen des Eisbaches, schimmert der Schnee der Eiskapelle, nach oben türmt sich Absatz auf Absatz hoch empor zum Gipfelkreuz der Mittelspitze, während rings erdrückend hohe Wände den Blick beengen. Es ist dies der eindrucksreichste Augenblick der Besteigung. Man folgt dem Bande, bis es durch eine tiefe Schlucht abgeschnitten wird, welche, in den Gipfelkörper eingerissen, sich bis zur Spitze hinanzieht. An der Kante der die Schlucht begrenzenden Seitenwände klettert man höher hinauf zu einem Schärtchen hinter einem Felskopf, gekennzeichnet  durch eine gelbe Felsplatte, die durch Regen- und Schmelzwasser seltsam zersägt ist. Von hier aus kann man auf dem Gesimse einer Schichtfläche in die Schlucht selbst hineinqueren und an deren rechter Seitenwand, höher oben meist in ihr selbst, unmittelbar zum Gipfel gelangen.

Vom Watzmannhause ausgehend, wird man – die Rasten nicht eingerechnet – nach ungefähr 4 ½  Stunden die Mittelspitze betreten. Die Kletterei ist von mittlerer Schwierigkeit; der Einblick in die Felsbildung der Ostwand ist großartig.

Das schönste Problem am Watzmann zu lösen, blieb Kederbacher Vorbehalten : die Durchkletterung der Riesenwand von der Eiskapelle aus.

Am Peter- und Paulstag des Jahres 1881 wurde der erste Versuch gemacht.

Mit Preiß und den Herren Pöschl und Wairinger aus Wien (Mündliche Angabe von Kederbacher und Preiß) verließ er St. Bartholomä ½ 2 Uhr morgens. Sein Plan war der: Zunächst sollte über die Südwand der Watzmannkinder der Gletscher und von diesem aus auf dem vom Jahr 1868 her bekannten Wege die Mittelspitze erreicht werden. Zunehmende Schwierigkeiten sowie ein Gewitter zwangen die Expedition unverrichteter Dinge umzukehren. Die durch den Regen entfesselten Steinfälle brachten auf dem Rückwege manche Gefahr. Erst 7 Uhr abends wurde St. Bartholomä wieder erreicht. Preiß erzählte mir, er halte auf der versuchten Route ein Durchkommen nicht für möglich.

Im selben Jahre noch gelang es der Energie Kederbachers, die schwierige Aufgabe zu lösen. Eine eingehende Rekognoszierung von der Saletalm und vom Eisbachtale aus hatte den leitenden Faden in dem ungeheuren Felschaos gezeigt. Am 6 . Mai führte er Otto Schück aus Wien auf die Mittelspitze.

Eine kurze Schilderung der Route in großen Zügen ist vielleicht am Platze; die vielen Einzelheiten können hier freilich nicht berücksichtigt werden.

Das erste Ziel ist das kleine Kar unter der Mittelspitze (Siehe Seite 305) das mit einem Ausweichen nach rechts (nordöstlich, in die Südwände der Watzmannkinder) erklettert wird, da der direkte Anstieg zu schwer, vielleicht nicht möglich sein würde. Wenn die Randkluft der Eiskapelle es gestattet, steigt man am besten vom obersten Ende des Schnees in die Felsen ein und klettert nach rechts schräg aufwärts, bis man den Beginn glattgescheuerter Wasserrinnen erreicht. Ist im Herbst die Kluft oben unpassierbar, so betritt man die Felsen vom unteren Beginn der Eiskapelle aus und hält sich dann etwas mehr links, um zu den Rinnen zu gelangen. Durch die rechtsgelegene (östliche) Schlucht klettert man schwierig auf und quert dann nach links hinüber in das Kar, das man oberhalb seines Beginnes betritt (unteres Ende ca. 1400 m). Das Kar verfolgt man aufwärts bis zu seinem Abschluß durch den Felswall des mittleren Mauergürtels, überschreitet die Randkluft, erklettert einige Platten und eine sehr steile Wand, um so in eine schräg nach rechts (Norden) hinaufziehende Schlucht zu gelangen. Die Erkletterbarkeit dieser Rinne und ihrer Absätze ist sehr von den Schneeverhältnissen abhängig; sie scheint zu Zeiten, wenn die Schneereste stark abgeschmolzen sind, nicht möglich zu sein.

In die Wände zur Linken (südlich) münden die drei untersten Bänder der oberen Zone.

Über die Platten und Wände der Schlucht dringt man vor bis zu einer Nische unter einem großen Überhang (ca. 1700 m). Hier verläßt man die große Rinne und wendet sich, südlich in etwas absteigender Richtung querend, den mittleren der erwähnten Bänder zu — das erste bricht mitten in der Wand ab — und verfolgt dieses, wobei man gleich anfangs ausgesetzt über sehr glatten Fels queren muß. Durch ein natürliches Felstor kann man das nächsthöhere Band erklimmen und sucht nunmehr die oben besser gestuften Felsen zu erreichen, wobei in den ausgedehnten, die Orientierung erschwerenden Wänden manche Variante möglich ist. Am besten wird man vorwärts kommen, wenn es gelingt, in eine aus der tiefsten Scharte des Hauptgrates herabziehende Rinne zu gelangen. Will man direkt zur Südspitze aufsteigen, so kann man auch das schmaler und luftiger werdende Band weiter benützen, bis es abbricht und sich 8 m tiefer fortsetzt. Man läßt sich am Seile hinab und quert weiter zu einer Rinne, an deren rechten Begrenzungswänden man hinaufklettert, um schließlich den Hauptgrat nördlich der Schönfeldspitze zu betreten.

Zur Würdigung der Tour und ihrer Schwierigkeit will ich Purtschellers Worte anführen: „Die Erklimmung des Großen Watzmanns von St. Bartholomä gehört zu den bedeutendsten und interessantesten Besteigungen, die im Bereich der Ostalpen ausgeführt werden können. Würden die Berge Berchtesgadens dem eigentlichen Hochgebirge beizuzählen sein und der Sockel des Gebirges um einige hundert Meter höher liegen, so könnte man diese Besteigung unzweifelhaft mit den größten Hochtouren in der Schweiz, in den italienischen Alpen und im Dauphine vergleichen.“ Ich glaube, daß diese Sätze auch heute noch die Erklimmung „dieser wohl höchsten durchkletterten Felswand der Alpen — 1800 m Kletterterrain —“ trefflich kennzeichnen. Gerade die lange Dauer der Arbeit, die fortgesetzt zu überwindenden, mehr oder minder großen Schwierigkeiten, die nicht immer leichte Orientierung, sowie schließlich die — im Vergleich mit einer kürzeren Tour — gesteigerte Gefahr eines Wetterumschlages rücken in mancher Beziehung diese Bergfahrt in eine Linie mit Schweizer Hochtouren und erheischen ein größeres und vielseitigeres Maß alpinen Könnens, als etwa eine durchweg sehr schwere, aber  kurze Dolomittour. Alle diese Faktoren zwingen dazu, die Ostwand des Watzmanns als sehr schwierig zu bezeichnen, obschon sich bedeutendere Schwierigkeiten nur an einigen Punkten des mittleren Mauergürtels vorfinden. Starkes Abschmelzen des Schnees oder durch die Verhältnisse bedingtes Abweichen von der gewöhnlichen Route vermehren natürlich die Hindernisse um ein sehr beträchtliches.

Von der Eiskapelle aufbrechend, wird man im allergünstigsten Falle acht Stunden bis zum Gipfel brauchen; im Durchschnitt wird der Zeitaufwand elf bis zwölf Stunden betragen, und befindet sich der Berg in schlechtem Zustande, noch erheblich mehr. (So brauchten Erwin Hübner und der Verfasser am 15. Juni 1896 vom Einstieg bis zur Südspitze ­16 Stunden, da sie die Wände über dem Kar wegen herabstürzender Wassermassen auf neuem, schwierigerem Wege erklettern mußten. Albrecht von Krafft, Wilhelm Teufel und Frau Friedmann benötigten von einem Biwak zwischen der Eiskapelle und dem Kar mehr als 14 Stunden bis zum Grat, wo sie durch ein Gewitter zu einem zweiten Freilager gezwungen wurden. Diese Ersteigung verteilt sich auf den 3., 4. und 5. August 1896.)

Steinfall ist leider stets zu befürchten, doch ist die Gefahr bei trockenem Wetter keine sehr dringende.

Ein Versuch Purtschellers, mit Kederbacher am 28. Oktober 1883 das Unter Unternehmen ­zu wiederholen, mißglückte. Alle Angriffe auf die Steilwände der großen Rinne blieben, da die Schneereste fast ganz geschwunden waren, erfolglos.

Zwei Jahre darauf, am 12. Juni 1885, führte ihn Preiß in der verhältnismäßig kurzen Zeit von elf Stunden von St. Bartholomä aus auf die Südspitze, ohne vorher durch Rekognoszierung sich mit der ihm unbekannten Route näher vertraut gemacht zu haben. Purtscheller zollt seinem wackeren Führer warmes Lob.

Der dritte Tourist auf diesem Wege war Gottfried Merzbacher, der in den oberen Partien einen abweichenden, schwierigeren Weg einschlug. Ihn begleiteten Kederbacher und Preiß, da Kederbacher, der das Mißlingen des mit Purtscheller unternommenen Versuches dem Fehlen eines dritten Mannes zuschrieb, die Tour nur noch in Gesellschaft eines zweiten Führers machen wollte.

(Die erste führerlose Begehung der Ostwand gelang Albrecht von Krafft und Ernst Platz im Sommer 1895. Am 15. Juni 1896 fanden Erwin Hübner und der Verfasser eine Abweichung vom gewöhnlich benutzten Wege auf, indem sie die Erkletterung der mittleren Zone in den Wänden nördlich der großen Rinne durchführten, diese überschritten und so das oberste der drei großen Bänder erreichten. Diese Route hat den Vorzug, über reinen Fels zu führen und nur in Bezug auf die Randkluft des Kars vom Schnee abhängig zu sein.)

Das Jahr 1890 brachte wieder einen Versuch, der mit dem Untergang eines ausgezeichneten Bergsteigers, Christian Schoellhorns, endete. Er verlor auf den Platten über dem kleinen Kar den Halt und stürzte in die 70 m tiefe Randkluft zwischen Schnee und Fels.

Thiersch und Engelmann – Variante in der Ostwand des Hochecks

Watzmann Hocheck (2669 m).

Einstieg zur direkten Ostwand am 18. Dezember 1932 durch (F. Engelmann) und F. Thiersch.

In der Ostwand des Hocheck bildet eine riesige Schichten-Verwerfungslinie sofort den Anhalt für einen idealen Durchstieg. Die oberen zwei Drittel wurden von J. Aschauer und Bugl erstmals begangen, dieser neue Einstieg führt durch das unterste Drittel und kommt dann über leichtes Gelände zu der bereits bekannten Route von Aschauer. Vom Lawinen-Kegel am untersten Ende der Verwerfungslinie auf- und absteigend nach links, über den Grund der Verwerfung 15 m hinüber. Über die hier ansetzenden steilen Platten 20 m nach rechts hinauf und auf einer Rampe etwas abwärts nach rechts in den Grund der Verwerfung. Über den hier ansetzenden Überhang hinauf und dann über etwas leichteres Gelände und unter Umgehen der schwierigen Stellen im Grund der Verwerfung durch geringes Ausweichen nach links, hinauf auf das leichte Gelände unter den oberen zwei Drittel der Verwerfung. Durch Winkel und Kamine hinauf an den Beginn der Schwierigkeiten und weiter wie in „Zellers Führer durch die Berchtesgadener Alpen“.

Zeitaufwand etwa 1 ½ Stunden.

Hermann Buhl – Magische Momente in der Ostwand

Mit Hermann Buhl verbinden viele, fast alle wirklichen Alpinisten, die Erstbesteigung des Nanga Parbats am 03.07.1953.

Buhls Bergsteigerleben fand fast 4 Jahre später, am 27.06.1957 ein tragisches Ende beim Abstieg von der Chogolisa.

Wenigen ist jedoch bekannt, welche Spuren Hermann Buhl an der Ostwand des grossen Watzmanns hinterlassen hat.

In der Nacht vom 28.02. auf den 01.03.1953 durchstieg Hermann Buhl als Erster im Alleingang und im Winter den Salzburger Weg.

Wer jemals in einer wolkenlosen Vollmondnacht das Watzmannmassiv gesehen hat bekommt einen ungefähren Eindruck von der Magie dieser Momente am Fels. Dieser dürfte sich nicht unwesentlich durch die Bedeckung des Fels mit Schnee noch verstärkt haben.

Buhl berichtet selbst über seine Durchsteigung.

Der Bergsteiger

1953

Hermann Buhl

»Man schreibt den 28. Februar 1953. Es ist gerade Mittagszeit. Wie bei einem Torlauf schlängle ich mich, bepackt mit Rucksack, Ski und Eispickel, durch das Gewühl von Menschen, das sich durch Münchens Hauptstraßen zwängt. Die Hochdrucklage der letzten Tage ließ mich nicht länger in der Stadt verweilen. Dank der verständnisvollen Einsicht meines Chefs, welcher ja selbst begeisterter Bergsteiger war, konnte ich schon am Freitag meinen Arbeitsplatz verlassen.

Der D-Zug bringt mich in die Berge. Berchtesgaden — alles aussteigen! Dieser Erdenfleck ist mir fast schon zur zweiten Heimat geworden, seitdem ich mir hier meine Lebensgefährtin geholt. Hier ist noch tiefer Winter. Noch schnell einige Einkäufe, die Ski bleiben in der Gepäck-Aufbewahrung und weiter zum Königssee.

Die Einheimischen verstehen ihr Geschäft, und erst, nachdem ich den >Eintritt< bezahlt habe, darf ich mit einem Billett in der Hand die feste Eisdecke des zugefrorenen Königssee betreten. Manch fragenden Blick muss ich über mich ergehen lassen. Rucksack, Eispickel — allein Richtung Bartholomä — wird wohl nicht … Zu allem Ungeschick begegne ich noch einem Nachbarn aus der Ramsau. Wenn das nur nicht meine Frau erfährt! Eine Stunde später ist Bartholomä erreicht. Ein verstohlener Blick hinauf zur Wand, die Verhältnisse lassen sich nicht entziffern. Im Gasthause am See wird mein Bärenhunger etwas gestillt. Mir gegenüber sitzt eine fröhliche Tischrunde. Es scheinen Jagdfreunde zu sein. Sie besprechen gerade das Programm des bevorstehenden Abends. Schweinsbraten, dazu eine anständige Maß Bier und dann einen Humpen Wein. Mir wird ein Teller heißer Suppe serviert. Es ist nicht ganz zu vermeiden, dass auf der Suche nach Proviant der eine oder andere alpine Ausrüstungsgegenstand aus dem Rucksack hervorschaut. Und wieder dieselbe Frage auf den Mienen der Anwesenden:  „Was willst du denn da mit dem Pickel — wo ist dein Kamerad ?“, und ich fühle mich förmlich verpflichtet, ihnen Auskunft zu geben.

Anhand des Führers wird noch einmal die Route, der Salzburger Weg, studiert. Ein kurzer Vergleich mit der Natur, es ist gerade noch hell genug. Die markantesten Stellen werden eingeprägt.

Um 7 Uhr abends verlasse ich Bartholomä. Schon nach kurzer Zeit endet der Holzziehweg, und somit auch jegliche Spur menschlichen Daseins. Trügerischer Bruchharsch macht jeden Schritt zur Anstrengung. Teils versinke ich bis zu den Knien im Schnee. Hinter dem Göllmassiv kommt der Mond hervor und überflutet die Umgebung mit silbernem Glanze. Schemenhaft wächst. vor mir die gewaltige Wand empor. Wie anders ist es hier im Sommer. Lärmerfülltes Treiben übermütiger Menschen, welche die Natur nur als einen Tummelplatz betrachten. Jetzt zieht nur die Gemse einsam ihre Spur im tiefen Schnee, und ah und zu wird die feierliche Ruhe vorn Gepolter niedergehender Lawinen unterbrochen.

Über frische, zu Eis gefestigte Lawinenkegel steige ich steil den hintersten Winkel der Eiskapelle hinan. Der erste Steilaufschwung liegt unter tiefem Schnee begraben. Meterhohe Eiswände, hart wie Beton, haben die niederstürzenden Schneemassen, die mit der Gewalt ganzer Lastzüge die Wand herunter poltern, in den Schnee gefräst. Ich habe gutgetan, diese Zeit. für den unteren Teil des Anstieges zu wählen, in der normalerweise der Mensch sich ausruht. Der Nachtfrost hält den Schnee zusammen. Allerdings, ein kleiner Rechenfehler ist mir unterlaufen. Die wohl harte Oberfläche des Schnees hält dem Körpergewicht nicht stand. Die Verfirnung des Schnees hat noch nicht stattgefunden, da die Sonne nur für wenige Stunden am Tage die Planken der Wand berührt. Bruchharsch nennt man dieses unangenehme Stadium der Schneeveränderung. Doch die harten Lawinenbahnen ermöglichen mir ein rascheres Ansteigen, allerdings nur mit Hilfe der Steigeisen, denn hier ist es beinhart. Mehrmals lässt mich das markdurchdringende Getöse abgehender Lawinen aufhorchen. Es ist in den gegenüberliegenden Flanken des Hachelkopfes, welche, noch im Schatten, wie ein Ungeheuer herüber dräuen.

Meine überreizten Nerven scheinen mich zu narren. Gruselige Bilder zeigen sich vor meinem Auge. immer wieder sehe ich die leblosen Körper der beiden Abgestürzten in der weißen Schneefläche. Es ist ja erst einige Monate her. Damals machte ich erstmals Bekanntschaft mit der Watzmann-Ostwand. Mit noch einigen Berchtesgadener Kameraden war ich auf der Suche nach zwei vermissten Bergsteigern. Die Wand war schon in tiefem Neuschnee-Kleide. Wir verfolgten eine Spur. Sie verlor sich in frischen Lawinenrutschen. Angestrengt suchte das Auge die weiße Fläche am Wandfuße ab. Da — ein runder Gegenstand, ein Rucksack — dann ein Biwaksack — eine Proviant-Dose. Ein Anhaltspunkt. In der Sturzbahn steigen wir an. Und wieder — ein Handschuh — Schneereifen, hier lag etwas Schwarzes im Schnee Es war einer der beiden, die wir suchten. Weiter oben wieder die Spur. Wir verfolgten sie. Eine steile Schneerinne, Rutschspuren und dann — ein Körper hängt leblos am Seil, der Schnee ist noch blutgetränkt.

Noch eine leichte Querung, dann stehe ich im Schöllhornkar. Gott sei Dank — die Erinnerungen weichen. Ich finde die altgewohnte Ruhe wieder. Auch hier erlauben mir die tiefen Lawinenfurchen ein rascheres Vorwärtskommen. Eine dunkle Felswand stellt sich nun vor mir auf. Ich weiß, das Mondlicht trügt, aber trotzdem wird es kein Kinderspiel werden. Eine schmale Randkluft, ein kurzes, steiles Eisfeld, dann setzt jäh glatter Fels an. Noch im Eise stehend werden die Steigeisen abgeschnallt und verschwinden im Rucksack, ich brauche sie jetzt für längere Zeit nicht mehr. Es geht gegen 22 Uhr. Mein Höhenmesser zeigt 1400 Meter; 500 Meter der Wand liegen also hinter mir. Eine sehr glatte Platte hätte mich beinahe zu langwierigen Umwegen gezwungen, ehe ich am Beginn des Salzburger Weges, des schwersten Ostwand-Anstieges, bin. Gerade an den Vorsprüngen, die mir eine sichere Auflage für meine Profilgummisohlen gewähren würden, liegt größtenteils eine feine Eisauflage. Überall plätschert Wasser von den Wänden. Unheimlich lau scheint mir diese Nacht. Der Fels ist abweisend und glatt. Ich versuche es etwas links, doch hier muss ich die ersten Meter durch die kühlende Traufe hindurch. Verrostete Ringhaken geben mir die Gewissheit, dass ich noch auf richtiger Fährte hin. Eine steile Rampe zieht rechts aufwärts. Mein Körper wirft dunkle Schatten auf den Fels, und teilweise muss ich ein wenig zur Seite rücken, will ich noch die Griffe und Tritte in unmittelbarer Nähe ausfindig machen. Über mir in der Wand regt sich wieder was, es ist stürzender Schnee, über die Schöllhornplatte poltert Eis, doch ich bin in Sicherheit. Ein schmaler Standplatz ist erreicht, eine luftige Warte.

Über meinem Kopfe setzt ein großer Überhang an, zwei Ringhaken schauen herab, sie werden vorsichtig auf ihre Haltbarkeit geprüft. Der Fels drückt sehr nach außen, die Rucksackriemen schneiden in die Schultern. Ich muss zurück, stehe wieder auf der kleinen Plattform unterm Überhang. Mittels einer Seilschlinge wird der nicht. leichte Rucksack an den ersten Haken gehängt. Ohne diesen Ballast geht es wesentlich leichter. Eine kleine Ruckstemme, und der Überhang, die Schlüsselstelle, liegt unter mir. Der Rucksack wird aufgeholt, noch ein Blick im Scheine der Taschenlampe in den Zellerführer, um wieder Gewissheit über den weiteren Verlauf des Anstieges zu erlangen, da ja das Mondlicht gerade bei größerer Entfernung jedes Beurteilungsvermögen nimmt und dem Gelände keine Plastik gibt. Überlegend wird jede Rückzugsmöglichkeit in Erwägung gezogen, die Schlosserei und das 40-Meter-Perlonseil würden ja reichen. Der Ausstiegskamin mag noch mit allerlei Überraschungen aufwarten — Eiskaskaden, Schneebalkone — wie wird der Übergang zum ersten Bande sein ? Einige vereiste Platten werden links umgangen. Eine schmale Leiste führt nach links hin, an die Kante. Kalt und abweisend erscheint mir der sonst warme, sonnige Kalk. Doch die Griffe sind gut. Noch einmal kommen Zweifel wegen des Weiterweges auf. Einige Irrgänge, Fleißaufgaben, nochmals zurück, ein kurzer Quergang mithilfe einer Seilschlinge, dann stehe ich am Beginn des Schlusskamins. Ich bin angenehm überrascht. Der Weg scheint mir nach oben hin geöffnet. Der Grund des Kamins ist teilweise vereist, jedoch behindert das die Kletterei kaum. Eine Plattenrampe zieht nach links hin zum Beginn des ersten Bandes. Jäh ist der Übergang vom Fels auf harten Schnee, welcher nach unten in Eisrändern abbricht. Das Schöllhornkar liegt schon tief unter mir. Von Bartholoma dringt der Schein elektrischer Beleuchtung zu mir herauf. Hier mag das Jagdfest gerade seinen Höhepunkt haben. Der Mond hat sich schon stark nach Süden gewendet und steigt entlang dem abfallenden Schönfeldgrat höher. Eine große, weiße Fläche zieht steil nach links hoch, noch eine kurze Unterbrechung, dann stehe ich am Riesenbande. An verschiedenen Stellen ist der Schnee aufgerissen und lässt mich in schwarze Klüfte schauen. Hier mag die Schneehöhe bis zu 10 m betragen. Das Band wird immer schmäler und gibt bald den Blick in steil abfallende Schneerinnen frei. Eine fast senkrechte Schneewand zieht vor mir in die Höhe. Ganze Eiskaskaden hängen an den Wänden, doch sie scheinen sehr stabil. Die vorderen Zacken der Zwölfzacker und die Pickelspitze bieten den einzigen halt in dem abschüssigen Gelände. Kurze Zeit später stehe ich am Quergang zur Gipfelschlucht. Es ist Mitternacht. Nichts regt sich, unheimliche Ruhe in der Wand. Eine Orange belebt meinen ausgetrockneten Gaumen. Der Mond verschwindet hinter dem Watzmann-Grat, und immer weiter schleichen die schwarzen Schatten die Wand empor. Mit. Spannung betrete ich die Gipfelschlucht. Anfangs schaut sie geradezu einladend aus: eine steile Schneerinne, nur an einigen Stellen unterbrochen, zieht in die Höhe. Vorerst ist der Schnee noch glashart, wird aber mit zunehmender Höhe immer schlechter. An den benachbarten Gipfeln kann ich mein Fortkommen ermessen, Der Hachel-Kopf ist nun in gleicher Höhe. Die Watzmann-Kinder überragen mich nur um Weniges. Mein Tempo verlangsamt sich, öfters muss ich kurze Rastpausen einschalten, das andauernde Spuren strengt an. Rechts fällt die Wand steil zu den großen Bändern ab. Hier muss der Kederbacherweg herauf kommen. Überall unwirkliche Schneegebilde. Schneepilze — balkonartige Vorsprünge, ganze Wagenladungen gepressten Schnees hängen absturzbereit auf schmalen Gesimsen. Alles ist unter einer weißen Masse vergraben. Ausgleichend ziehen steile Schneefelder zum Grat empor, verdecken die Wandstufen und verleihen den Flanken den Eindruck absoluter Exponiertheit. Ich quere nach rechts hinüber. Schon nach den ersten Metern schwimme ich in grundlosem Pulver. Schlagartig haben sich die Verhältnisse geändert. Die Wand ist hier etwas nach Norden gerichtet und der Sonne abgetan. Zierliche Schneegrate nehmen meine Spur auf. Sie bilden die Brücke von einem Vorsprunge zum anderen. Fast tut es mir leid, diese wunderbaren Naturgebilde zu zerstören. In der Nähe. von Felsen ist ein Weiterkommen fast unmöglich, tiefe Hohlräume haben sich zwischen Fels und Schnee gebildet, und öfters müssen mühsame Umwege in Kauf genommen werden, um überhaupt noch weiter zu kommen. Im Südosten glänzt die. Hochfläche des Hochkönigs. Rechts die dunkle Pyramide des Hundstod. Unter einem überhängenden Felsen wird die. letzte Orange verzehrt. Der Wind hat hier in seinem schöpferischen Spiel einen großen Kolk gebildet. und mir so ein bequemes Rastplätzchen geschaffen. Hier müsste eigentlich die Biwakschachtel sein, doch liegt diese wahrscheinlich sehr tief unter dem Schnee begraben. Steile Rinnen und scharfe Schneegrate vermitteln den Anstieg, dazwischen wieder kurze Felspartien und zur Abwechslung aufreibende Querungen. Steil baut sich noch die Gipfelwand auf, Sie liegt im Schatten und lässt keine Einzelheiten erkennen. Ein Kamin, ganz mit Schnee ausgefüllt, leitet durch eine Steilstufe. An weit ausladenden Schneegebilden schleiche ich mich hoher. Die Neigung nimmt stark zu. Fast greifbar nahe hebt sich über mir die Silhouette des Gipfelgrates als weißer Saum vom dunklen Nachthimmel ab. Doch die Wand beugt sich nicht so schnell. Jeder Meter mag noch erkämpft sein. Eine. kurze Wandstufe — und frei liegt die steile Rinne, die zum Grat empor ziele, vor mir. Ich kann es kaum erwarten. Wieder trete ich in das helle Licht des Mondes. Kalter Wind empfängt mich. Die letzten Meter zum Gipfel haste ich noch. Kein Händedruck, kein Freund weit und breit, dem man seine Gefühle übermitteln könnte. Trotzdem ein großartiger Augenblick. Unter mir der dunkle Abgrund der höchsten Wand der Ostalpen und weiter draußen der Lichterkranz Berchtesgadens. Es ist erst vier Um früh Ich steige etwas vorn Gipfel ab, trete mir einen Platz zurecht und ziehe die Perlonhülle. über. In zwei Stunden muss ja die Sonne aufgehen, bis zu diesem Zeitpunkt will ich noch warten. Ich habe des Nachtwandelns genug und sehne mich nach Sonne und Wärme. Der Abstieg in das Wimbachgries ist mir noch fremd, und so ziehe ich den Grat hinüber zum Hocheck vor. Allmählich wird es im Osten hell. Ich mache mich wieder auf den Weg. Der Grat bietet keine besonderen Schwierigkeiten, dafür aber wunderbare Einblicke in die Wand, und jeden Meter dieser Wand, der von meiner Spur gezeichnet ist, suche ich ab. Wie wohl tut mir die Sonne. An der Mittelspitze genieße ich noch für kurze Zeit in vollen Zügen ihre Wärme. Noch einige Wächtengalerien und über den abgeblasenen Rücken geht es zum Watzmann-Hause hinunter. Ich freue mich schon auf einen heißen Tee. Doch mit jedem Schritt, den ich dem Hause näher komme, wird meine Enttäuschung größer. Die Fensterläden verschlossen, die Türen abgesperrt. Also wieder weiter, trotz höllischem Durst, hinunter ins Tal. Und dieser Abstieg ist noch ein elender Schinder.«

 

Hans Reinl und Karl Domenigg – Über die Ostwand des Hochecks

Watzmann-Hocheck (2680 M.).

Erste Besteigung über die Ostwand. 28. August 1908. Watzmannhaus ab 6 Uhr früh. So wie am Tag vorher in das riesige Trümmerkar am Fuße der Ostwand. Einstieg zur Linken eines etwa in der Fallinie des Hocheckgipfels am weitesten in das Kar des Watzmanngletschers vortretenden Felspfeilers. Hier führt eine zur Linken von Ueberhängen flankierte, etwa 80 Meter hohe Kaminreihe gegen die Schrofen, die den oberen Teil des Pfeilers bilden. Durch diese gerade auf aufwärts, höher oben dann nach rechts über eine Platte in eine Mulde (Schneelager). In der Kluft zwischen Schnee und Wand über eine große, steile Platte abwärts, die in ein Gesimse übergeht. Schwieriger, plattiger Einstieg in die ansetzende Kaminreihe. Nun drei Seillängen über einige sehr schwierige Ueberhänge auf einen Schuttplatz und wieder rechts in die Fortsetzung der Kaminreihe.

Einen neuerlichen Ueberhang passierend, auf eine zweite Schutterrasse, wo bereits die langen, markanten Platten und Schichtenbänder zutage treten, die sich zur Gipfelfläche ziehen. Von rechts nach links steil ansteigend in der Richtung der Spitze und schließlich nach rechts über Schrofen zum Ausstieg, etwa 60 Meter nördlich des Hocheckgipfels. Dauer der Kletterei 8 Stunden. Wandhöhe zirka 600 Meter. Der Anstieg durch die Ostabstürze des Hochecks ist eine an großartigen Felsszenerien reiche, ununterbrochen spannende, erstklassige Klettertour. Den Schlüssel zur „Ersteigung bildet die obenerwähnte lange Kaminreihe.

Übergang zum Mittelgipfel (2714 M.) und Abstieg auf dem gewöhnlichen Wege zum Watzmannhaus.

Karl Domenigg – Wien, Ingenieur Hans Reinl – Hallein.

Grosser Watzmann – Die klassische Ostwand

Die klassischen Ostwandwege

Kederbacher Weg

Johann Grill und Otto Schück am 06.06.1881.

Salzburger Weg

Hans Feichtner, Hermann Feichtner, Viktor Reitmayer und Ludwig Schifferer am 08.09.1923. (Tourbericht vorhanden)

Münchener Weg

Die Erstbegehung des Münchener Weges erfolgte am 15.07.1929 durch Dr. Fritz Thiersch. Überwiegend mit der Schwierigkeitsstufe II, bei zwei Stellen im Bereich IV, bietet der Münchener Weg eine eindrucksvolle Kletterei in zum Teil brüchigen Fels. Die Vereinigung mit dem Salzburger Weg findet auf dem ersten Band statt. (Tourbericht vorhanden)

Berchtesgadener Weg

Josef Aschauer und Hellmuth Schuster am 28.09.1947 mit 80 Meter Schwierigkeiten der Stufe III auf Höhe der Wasserfallwand, ansonsten vorwiegend II.

Andere Wege durch die Ostwand

Frankfurter Weg

Am 02.08.1949 begingen Fritz Krämer und Werner Krohn einen neuen Weg und eröffneten den geradesten Weg durch die Ostwand. Die Schwierigkeiten liegen im Bereich V auf einer Seillänge, ansonsten wird im Bereich IV und III geklettert. In der Mitte der Ostwand trifft die Führe auf den Salzburger und Münchener Weg.

Polenweg

Der Polenweg wurde am 15.08.1973 durch die polnische Seilschaft Bogusław Mazurkiewicz und Adam Uznanski junior eröffnet, ist eine Variante des Berchtesgadener Weges und wartet mit Schwierigkeiten der Stufe V auf.

Franz Rasp Gedächtnisweg

Michael Grassl, Peter Hundegger, Lisa Meyer am 03.07.1999.

Sonstige Varianten

Zahlreiche Varianten der Durchsteigung berühren in ihrer Linienführung die Bänder 1 bis 5 der Ostwand. Dazu kommen Diagonal- und Querverbindungen.

I. Band

 

II. Band

Hans und Simon Flatscher im Jahre 1929. (Evtl. auch 1935)

III. Band

Der Weg des Kederbachers im Jahre 1881.

IV. Band

 

V. Band

H. Bose und H. Lepperdinger 1920

Diagonalverbindung vom Schöllhornkar zur Gipfelschlucht

Franz Rasp am 26.06.1966

Variante des Kederbacherwegs unter Nutzung des I. Bandes

Steinschlaggefahr auf dem ersten, schönen, Band, schwierige Unterbrechungsstelle bei Aufstieg in die Gipfelschlucht.

Variante des Salzburger Weges mit Aufstieg zur Mittelspitze

S. Kurz und J. Hribar am 27.09.1949

Diverse Varianten zum Berchtesgadener Weg

Durchstiegsvarianten auf dem Weg von der Eiskapelle zum Schuttkar und vom Schuttkar zur Wasserfallwand

Variante zum Frankfurter Weg

Franz Rasp eröffnete 1968 bei annähernd gleicher Linienführung mit einer Variante des Frankfurter Weges eine leichtere Möglichkeit.

Querung zum Watzmannkar

H. Grassl, J. Grassl und J. Zechmeister 1949, Vermeidet im oberen Wandteil im Notfall den Ausstieg aus der Gipfelschlucht. Querung auf Bändern ca. 50 Meter oberhalb der Biwakschachtel.

Ostwand aus dem Eisbachtal

IV, Zeitbedarf 10-12 Stunden, schwieriger als der Weg des Kederbachers.

Südostwand aus dem Eisbachtal

IV-, Zeitbedarf 12 Stunden, im unteren Bereich der Führe steinschlaggefährdet.

Hermann Lapuch und Kaspar Wieder – Die Eroberung des Riesenbandes

Zu den sehenswertesten Kletterrouten am Watzmann gehört die sogenannte Wieder-Route.

Vom Gletscher des Watzmanns aufsteigend traversiert man im Rahmen der Route auf einem ca. 300 Meter langen und ca. 40 Meter breiten Band, bevor man den auf der Mittelspitze endenden Anstieg in der Ostwand auf den Gipfel des Watzmanns klettert.

Das Salzburger Blatt vom 26.05.1920 berichtet über die am 24.05.1920 erfolgte Erstbegehung durch Lapuch und Wieder.

Salzburger Wacht, 26.05.1920

Erstbesteigung am Watzmann

Am 24. d. M. vollführten die Salzburger Alpinisten Herm. Lapuch und K. Wieder die erste Ersteigung der Watzmann-Mittelspitze über die Ostwand direkt von der Mitte des Watzmanngletschers aus.

Viel Schnee, Bereifung und Wasser gestalteten den Durchstieg sehr schwer und gefährlich. In späterer Jahreszeit wohl die großartigste Band- und Plattenkletterei in prächtiger Hochgebirgslandschaft. Kletterzeit 5 Stunden 20 Minuten. Wandhöhe reichlich 600 Meter. Ausstieg knapp südlich des Gipfelkreuzes, 2713 Meter.

Gipfelgeschichten

Kurz zusammengefasst einige Rahmeninformationen zu Besteigungen der Gipfeln des Watzmannmassivs.

Großer Watzmann – 2713 Meter

Gipfel

Erstmals bestiegen wurde der grosse Watzmann, dessen Mittelspitzeam 28.07.1880 Valentin Stanig.

Bereits vorher herrschte reger Betrieb am Hocheck, welches als Wallfahrtsort fungierte.

Die Südspitze des Watzmanns wurde erstmalig 1832 durch Peter Carl Thurwieser über die Südflanke, d.h. aus dem Wimbachtal, erklommen.

Überschreitung

Die erste Überschreitung aller drei Gipfel von Norden nach Süden gelang im Jahre 1868 den Bergführern Johann Grill, Kederbacher, Johann Punz, Preissei, und Albert Kaindl.

Eine Überschreitung von Süden nach Norden führten im Jahre 1873 Johann Punz, Preissei, und Josef Pöschl durch.

Ostwand

Die Ostwand des Watzmann, auch Bartholomäwand genannt, wurde erstmalig durch den Bergführer Johann Grill gemeinsam mit dem Wiener Alpinisten Otto Schück am 06.06.1881 bezwungen.

Am 23.05.1920 erstiegen Hermann Lapuch und Kaspar Wieder die Ostwand der Mittelspitze vom Watzmanngletscher aus.

Kleiner Watzmann – 2307 Meter

Die Erstbesteigung des kleinen Watzmanns zu datieren gestaltet sich schwierig.

Durch einen Fahrtenbericht belegt ist dessen Besteigung am 27.08.1863 durch den Bergführer Johann Grafl und Franz von Schilcher.

Mündlichen Überlieferungen nach, die in zeitgenössischer Literatur aufgeführt sind, datieren die erste Besteigung auf das Jahr 1852 durchgeführt durch die Bergführer Johann Grill, Kederbacher, und Johann Punz, Preissei.

Eine weitere Seilschaft bestehend aus Johann Graßl, Josef Graßl, Rupert Holzeis und Michael Walch soll im Jahre 1861 erfolgreich gewesen sein.

Watzmannkinder

Im Wohnzimmer der Watzmanns, dem Watzmannkar, finden sich die fünf Kinder von grossem und kleinem Watzmann.

Von Ost nach West nummeriert sind dies

Erstes Kind – 2247 Meter

Ludwig Purtscheller, bereits Erstbesteiger der Jungfrau, erklomm am 24.06.1891 als Erster das erste Kind über dessen Nordflanke.

Zweites Kind – 2230 Meter

Nachdem Ludwig Purtscheller schon zwei Erstbesteigungen der Kinder zu verzeichnen hatte gelang ihm am 29.06.1892 die Erstbesteigung des zweiten Kindes über die Südflanke.

Drittes Kind – 2165 Meter

Das dritte Kind der Familie ist kein Ersteigungs- sondern ein Ergehungsgipfel. Auch wenn die Neigung von ca. 40 Grad ordentliches Reibungsgehen erfordert stellt es keine alpinistische Herausforderung dar. Es ist davon auszugehen, dass eine Begehung im frühesten Stadium der Erschliessung des Watzmannkars erfolgt ist. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist eine Reise von Franz von Paula Schrank in die Region im Jahre 1784. Von Paula Schrank berichtet über die Geologie, Botanik und Zoologie der Region.

Viertes Kind, auch Jungfrau genannt – 2270 Meter

Am 07.06.1891 erfolgte die Erstbesteigung der Jungfrau durch Ludwig Purtscheller, Heinrich Hess und Adolf Holzhausen über deren Ostflanke.

Fünftes Kind – 2225 Meter

Der Ruhm der Erstbesteigung des fünften Kindes im Jahre 1895 gebührt Guido Lammer und dessen Frau Paula.