Friedrich Thiersch V & VII – Kleiner Watzmann ohne grossen Schinder

Der klassische Anstieg auf den kleinen Watzmann erfolgt in der Regel von Kühroint kommend über den Kederbichel mit der Schlüsselstelle Gendarm.

Relativ spät eröffnete sich durch die Seilschaft Thiersch V, Thiersch VII und Meindl eine Alternativroute.

Nachträglicher Bericht über eine Erstbegehung am Kleinen Watzmann

Die üblichen Anstiege von nicht zu großer Schwierigkeit auf den Kleinen Watzmann haben das Unangenehme, daß man am Anfang jedesmal einen sog. großen Schinder zu erledigen hat.

(Kederbichel auf der normalen Route; Watzmannkar, wenn man von der Watzmannscharte aus die Südwand oder den Südwestgrat benützt.)

Daher ist folgender Anstieg empfehlenswert, der zum erstenmal am 30. August 1926 von Friedrich Thiersch V, Christoph Meindl und Friedrich Thiersch VII gewählt wurde.

Er geht vom Schneeloch (1 Std. Kühroint) aus und benützt die große Plattenflucht, die zu ihm von der breiten Scharte herabfällt, welche in dem zum Mooslohnerkopf ziehenden Ostgrat des Kl. Watzmanns von weitem sichtbar ist. Von der höchsten Stelle des Schneefeldes aus wurde in einigen schwierigen Rissen die untere Steilstufe der Plattenflucht erklettert und durch Benutzung von Plattenrillen die erwähnte Scharte erreicht; nun erhebt sich der Ostgrat in einigen Türmen, deren zwei größte schwierig überklettert wurden. (Umgehung rechts leicht.) Dann auf dem rasendurchsetzten breiten Rücken zum Südgipfel. Der Weg verbindet mit anregender Kletterei schönste Tiefblicke auf den Königsee.

Schneeloch unterhalb des „Fensters“

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